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Norwegen

Don’t pay the Ferryman

Weiter geht es nordwärts Richtung Bergen, an unzähligen Fjorden vorbei und über einige direkt hinüber. Fähren gibt es mindestens so viele wie Fjorde, und die Nutzung ist recht unkompliziert. Einfach darauf fahren und die Kreditkarte aus dem Fenster halten, wenn der freundliche Fährmann an die Scheibe klopft.

Irgendwann habe ich mal gelernt, dass man den Fährmann auf keinen Fall bezahlen soll…

Leider regnet es fast den ganzen Tag. Eine kurze Regenpause nutzen wir, um ca. 2500 Jahre alte Felszeichnungen bei Solbakk zu studieren.

Die Einritzungen stellen Schiffe und Sonnen dar und sind wirklich sehr gut zu erkennen.

Wir übernachten in Rosendal, und über Nacht haben sich die fiesesten Regenwolken verzogen. Das animiert uns zu einem Spaziergang durch die Baronie Rosendal. Wir konnten leider das Schlösschen selbst nicht besichtigen, aber schon der parkähnliche Garten war sehr sehenswert. Wenn hier erst mal die Rosen blühen…

Wir müssen draußen bleiben.

Direkt aus dem Gelände heraus kann man den Wasserfall Hattbergfossen sehen, da mussten wir natürlich auch noch hin. Die Wasserfallfestspiele sind damit eröffnet. Es sollen noch einige folgen.

Eigentlich eine Zumutung, so ein Wasserfall: ungeheure Lärmbelästigung, und man wird auch noch nass, wenn man zu nahe kommt.

Am nächsten Tag fahren wir nach Bergen, mit unter 300.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Norwegens. Wie schon in Stavanger können hier Kreuzfahrtschiffe direkt in der Innenstadt anlegen. In Bergen regnet es dreimal soviel wie in Hamburg und an 220 Tagen pro Jahr. Wir hatten großes Glück und nur ganz am Anfang unseres Aufenthalts ein paar Tropfen abbekommen.

Bergen ist eine alte Hansestadt und das Ensemble der Holzkontore in Hafennähe, Bryggen, gehört heute zum Weltkulturerbe.

Heute sind Gastronomie und allerlei kleine Geschäfte in den Kontoren untergebracht.
Auch diese Profis konnten mir keine ordentliche Frisur zaubern.

Auch wenn dieses Viertel Bergens sehr schön ist und es noch viele weitere Sehenswürdigkeiten gibt, hat mich Bergen nicht so „abgeholt“ und „mitgenommen“ wie Stavanger zuvor. Möglicherweise liegt das aber an meiner Tagesform und nicht am Rahmenprogramm. Aber dass ein schlichtes Fischbrötchen auf dem Fischmarkt stolze 13 Euro kosten soll, hat sicher nicht zu meiner guten Laune beigetragen.

Im Kunstmuseum sind auch einige Räume dem berühmten Maler Edvard Munch gewidmet. Leider haben wir erst zum Schluss gemerkt, dass die Munch-Ausstellung gerade neu sortiert wird und daher nur mickrige vier Bilder hingen.

Stadtpark in voller Blüte.

Die Norweger scheinen festgestellt zu haben, dass die fränkische Sprache der norwegischen weitaus überlegen ist. Deshalb wurde in Bergen ein Projekt gestartet, die Straßennamen nach und nach in verständliches Idiom zu übersetzen.

Nach der Dosis Großstadt zieht es uns wieder zurück in die Natur. Von Bergen fahren wir westwärts zu einer Inselgruppe, die dem Festland vorgelagert ist. Alle Inseln sind mit Brücken verbunden, so dass wir keine weiteren Fährmänner bemühen müssen. Die Fahrt nach Hellesøy dauert nur eine knappe Stunde. Nachdem wir Bergen bei strahlendem Sonnenschein verlassen haben, wundern wir uns, dass auf den vorgelagerten Inseln der Nebel immer dichter wird. Wir ergattern einen Stellplatz direkt am Wasser und können einen mystischen Sonnenuntergang im Nebel beobachten.

Die Sonne geht am nächsten Tag ganz ohne Nebel wieder auf und wir nutzen das Traumwetter, um eine Wanderung zu einem kleinen Leuchtturm zu machen.

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