Der südlichste Punkt von Norwegen und danach die Ölmetropole Stavanger sind unsere nächsten Ziele. Wir haben eine volle Woche in der Ferienwohnung verbracht und haben uns sehr wohl gefühlt. Dennoch freuen wir uns, wieder in das Wohnmobil steigen zu dürfen und wieder „richtig“ zu reisen.
Irgendwann ist jedes Teil gewaschen und zuviel Sauna ist sicher auch nicht gut für die Haut.
Ans südliche Ende von Norwegen, das Kap Lindenes, fahren wir aber noch von der Ferienwohnung aus. Die Strecke zieht sich wie Kaugummi, zwar legen wir nicht viele Kilometer zurück, aber die Straßen hier sind kurvig, oft eng und fast immer bergauf oder -ab. Am Kap angekommen machen wir eine schöne Wanderung und bewundern den Leuchtturm.




Dann verlassen wir aber wirklich die Wohnung und steuern Stavanger an. Wir fahren durch Jaeren, ein für Norwegen äußerst ungewöhnliches geologisches Gebiet. Tatsächlich stimmt hier die obige Beschreibung der Straßen nicht, da Jaeren flach ist und man gerade Straßen bauen kann. Jaeren ist der einzige Teil Norwegens, in dem nennenswert Landwirtschaft inklusive Ackerbau betrieben werden kann. Wir halten an verschiedenen Leuchttürmen und am langen Sandstrand Orrestranda, wo wir einen längeren Spaziergang machen. Der Wind ist eisig…



Für den nächsten Tag hatten wir uns eine Bootstour mit Wanderung von Stavanger aus vorgenommen. Daraus wurde aber nichts. Morgens wurden wir von prasselndem Regen auf unser Dach wach, das tags zuvor noch angekündigte passable Wetter stellte sich als nicht existent dar. Es scheint sehr schwierig zu sein, in Küstenregionen eine halbwegs valide Wettervorhersage zu machen.
Macht nichts, wir haben Stavanger kennengelernt, und es war ein großartiger Tag. Vielleicht etwas museumslastig, aber man will halt alles Interessante mitnehmen. Man weiß nie, ob und wann man mal wieder die Gelegenheit dazu hat.


In der Nordsee vor Stavanger wurde Ende der Sechziger / Anfang der 70er das erste norwegische Öl gefunden, seitdem ist Norwegen – und insbesondere Stavanger – eine der reichsten Nationen der Welt. Dem schwarzen flüssigen Gold ist in Stavanger ein ganzes Museum gewidmet, das nicht nur die Geschichte des norwegischen Ölmärchens, sondern auch Technik, soziale und politische Auswirkungen sowie Umweltschutz berücksichtigt. Sehr informativ und sehr interessant dargeboten.



Durch Gamle Stavanger, das alte Stavanger, geht es dann zum IDDIS Museum.




Im IDDIS Museum sind das Norsk Grafisk Museum und das Norsk Hermetikkmuseum zusammengefasst. Im Vordergrund steht die Ölsardinenindustrie, die besonders Anfang des 20. Jahrhunderts beherrschend war. Diese wird in den Facetten der grafischen Gestaltung der Konservendosen als auch im Ablauf der Fertigung des Endprodukts (Sardinendose gefüllt) beleuchtet.





Ich hätte nie gedacht, dass ich diesen Song mal unterbringen würde.
Schließlich besuchen wir noch das dritte Museum an diesem Tag, das ansässige Kunstmuseum.

Eine Sonderausstellung für den erst im März verstorbenen international bekannten Stavanger Künstler Jan Groth wird gezeigt. Er ist vor allem bekannt für seine riesigen, teilweise selbst gewebten Wandteppiche mit vorher auf Papier gebrachten spezifischen Mustern. Spannend!




Stavanger hat man nicht unbedingt auf dem Schirm, wenn man an Skandinavienreisen denkt, aber für ein paar Tage kann man hier ganz schön viel erleben. Hat Spaß gemacht!
Eine Antwort auf „Ölsardinenindustrie“
Bislang kannte ich Stavanger nur von der Karte mit diversen Kreuzfahrthaltepunkten. Die Aufnahmen sind wirklich klasse und bringen die Vielseitigkeit der Stadt schön rüber. Auch die Bilder vom Sandstrand in Norwegens Süden sind sehr interessant. Den hätte ich ohne eure Kommentare niemals in Norwegen verortet.