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Spanien

Wenn Riesen Langeweile haben

Dann türmen sie Steinmännchen auf. Und manchmal legen Sie sich einfach hin und schlafen.

Aber um den Spannungsbogen zu erhalten, fangen wir mit einer gemütlichen (in Wirklichkeit sehr anstrengenden) Fahrradtour nach Comares an. Wieder mal liegt dieses Dörfchen repräsentativ und pittoresk auf einem Felsen und bietet unglaubliche Aussichten bis zum Mittelmeer.

Auch hier gibt es eine maurische Vergangenheit, die durch einen kleinen Spazierweg durch den Ort lebendig gehalten wird.

Puerta de Malaga
Wir mussten die Räder eine ganze Weile lang schieben – bei dem Gewicht kein Spaß

Wir fahren weiter Richtung Antequera und machen dort eine Wanderung um einen Teil des Felsmassivs El Torcal.

Zunächst nur von unten und aus nördlicher Richtung: El Torcal
Überall am Wegesrand Schwertlilien – sagt zumindest die Pflanzenerkennungs App
Schöne Menschen – schönes Wetter: alles gut!
Und vor allem: Ente gut, alles gut!

Die Felsformationen des El Torcal, die wir am Vortag noch teilumrundet hatten, wollten wir uns dann etwas näher anschauen. Wikipedia und unsere Freundin Chris sagen, dass der Naturpark zu den beindruckendsten Landschaften Spaniens zählt. Und Wikipedia meint außerdem, dass neben Touristen auch viele Geologen und Botaniker den Park besuchen. Was machen eigentlich Geologen im Urlaub? El Torcal besuchen? Und dann in welcher Funktion? Geologe oder Tourist? Fragen über Fragen…

Wir sind ja ein bisschen verwöhnt vom Wetter und zogen lange Gesichter, als wir bei der Auffahrt zum Torcal de Antequera in immer dichtere Wolken fuhren. Oben angelangt wollten wir zunächst den Bus gar nicht verlassen, so kühl und neblig war es. Teilweise konnten wir die Hand nicht vor den Augen sehen.

Wir waren dann doch sehr froh, dass wir uns aufgerafft haben.

Nein, keine von Riesen aufgetürmte Steinmännchen, sondern natürlich aufgeschichtete Karstformationen
Durch den Nebel wirken die Felsgiganten sogar etwas mythisch
Man kann doch jedem Wetter etwas abgewinnen, …
…ich weiß, wir haben gut reden.
Absolutes Highlight: iberische Steinböcke
Die beiden führen gleich einen kurzen Kampf mit ihren Geweihen. Leider zu früh die Kamera ausgelöst.

Nach diesem wunderschönen Besuch des Torcal besuchen wir am Nachmittag noch zwei Dolmen in der Nähe. Dolmen sind von Menschenhand errichtete Hügelgräber. Dabei wurden vor ca. 5000 Jahren von unseren Vorfahren tonnenschwere Steinplatten aufgestellt und mit Erde bedeckt.

Dolmen de Menga – insgesamt 1600 Tonnen Fels wurde bewegt, einzelne Deckenplatten wiegen bis zu 180 Tonnen.
Im Inneren des Dolmen

Ausgerichtet wurde der Dolmen in Richtung eines Berges namens Peña de los Enamorados, dessen Kontur wie ein liegendes Gesicht eines Riesen aussieht.

Kann man sich vorstellen: von links Kinn, Mund, Nase, Stirn.

Die Dolmen (insgesamt drei an der Zahl), der Peña und das zuvor besuchte Torcal Gebiet sind von der Unesco als Weltkulturerbe geführt.

Ein unglaublicher Tag, das war wirklich spannend!

5 Antworten auf „Wenn Riesen Langeweile haben“

An einem verregneten Sonntag genau die richtige Lektüre. Da ich es ja nicht gecheckt habe, dass ihr neben den Polarsteps auch noch einen Blog habt, ‚musste‘ ich jetzt alle Einträge auf einmal lesen. Mensch Manu, das liest und schaut sich echt toll – mit den Liedern im Ohr umso schöner (wobei mich manche Lieder an die Autofahrt in Irland erinnert haben – du auf dem Rücksitz mit Kopfhörern … Du weißt schon 😉
Vielleicht gibt es ja doch noch eine Alternative zum Karawanisten (?). Salud mit was auch immer!

Hi Moni, willkommen im richtigen Leben, äh, ich meine, im richtigen Blog. Zum Dank für deinen ersten Kommentar hier habe ich im Beitrag noch ein Musikstück ergänzt… Du weißt schon 😉

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