Das Wetter in Deutschland ist besser als hier in Portugal. Frechheit! Nichts mit faulen Strandtagen. Keine sonnigen Küstenwanderungen. Stattdessen: wir zünden den Kulturbo!
Was macht man im Urlaub, wenn das Wetter schlecht ist? Klar, Museen anschauen, Kirchen besichtigen, Burgen erobern. Und da wir ja nicht alle Zeit der Welt haben, versuchen wir, soviel wie möglich davon in so wenig Zeit wie möglich unterzubringen. Kultur-Turbo eben.
Los gehts mit dem Convento de Cristo, einer Kombination aus Kloster und Burg in Tomar. Selbstredend gehört das Ensemble zum Unesco Welkulturerbe. Die Anlage wurde von Tempelrittern im Jahr 1160 gegründet und wurde über die Jahrhunderte weiter ausgebaut. Unter der Regentschaft meines Vorgängers, des portugiesischen Königs Manuel I., wurde die Burganlage Ende des 15. bis Anfang des 16. Jahrhunderts weiter ausgebaut und erhielt die heutige Form.








Wie ihr gerade richtig lesen konntet, habe ich hier bereits meinen vierten Berufswunsch („wenn ich einmal groß bin“) versteckt: ich werde portugiesischer König! Dann brauche ich anderen Leuten nicht mehr die Haare schneiden, sondern ich lasse schneiden. Und ich lasse besichtigen.
Noch ist es nicht soweit, also fahren wir weiter zu den Dinosaurierspuren.




Letzter Programmpunkt für diesen Tag ist einer der größten Marienwallfahrtsorte der Welt, Fatima. Hier gab es im Jahr 1917 mehrere Marienerscheinungen, seitdem wurde hier ein riesiger Wallfahrtsort aus dem Boden gestampft. Im Jahr 2017, genau 100 Jahre nach der Ersterscheinung, wurden zwei der Kinder, die Maria sahen, heilig gesprochen. Die Beiden sind übrigens bereits 1919 und 1920 an der Spanischen Grippe gestorben. Die Erscheinung hat ihnen kein großes irdisches Glück gebracht.





Der nächste Tag beginnt mit einem weiteren Kloster und Weltkulturerbe, dem Mosteiro de Santa Maria da Vitória in Batalha. Das Kloster wurde zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert erbaut und beherbegt die Grabstätten einiger portugiesischer Könige aus dieser Zeit.


Die Gräber werden von Löwen getragen, die nach allem möglichen aussehen, nur nicht nach Löwen. Ich habe mal irgendwo gehört oder gelesen, dass die Maler und Steinmetze des Mittelalters noch nie echte Löwen (oder andere exotische Tiere) gesehen haben und dann einfach „frei Schnauze“ gekünstlert haben. Sieht genau so aus.





Die nächste Besichtigung findet in Porto de Mós statt, die dortige Burg auf dem Hügel. Normalerweise hat man eine tolle Aussicht, aber ihr wisst schon, Saharastaub…
Die Burg selbst ist weniger erwähnenswert, auch wenn sie in der Geschichte Portugals durchaus eine Rolle spielte.


Letzter Tagesordnungspunkt: noch ein Kloster. Diesmal in Alcobaça, O Mosteiro de Santa Maria de Alcobaça. Hatte ich erwähnt, dass wir in diesen Tagen Weltkulturerbe sammeln?







Auch hier gibt es wieder „Löwen“ zu bestaunen.



Zum Abschluss gibt es süße Leckereien, Alcobaça ist bekannt für seine Pastelarias und kleine Törtchen.

Wenn der Saharastaub bei Regen zu Boden fällt spricht man übrigens von „Blutregen“, da der Staub sehr eisenhaltig ist. Interessant, nicht wahr?
2 Antworten auf „Kulturbo“
Dom Manuel, der der Manuelinik ihren Namen gab, habt Ihr inzwischen sicher auch schon entdeckt, oder? Das Fenster von Tomar… Ihr müsst wissen:
Nach Portugal ging mit 17 meine erste Flugreise. Lissabon, Fatima, Tomar, Nazare, Obidos, Coimbra, Porto und ganz wichtig Conimbriga. Ich war so begeistert. Conimbriga, da müsst Ihr unbedingt hin!
Ganz viele liebe Grüße
Chris
Oh Christiane, der du dem gesamten Christentum deinen Namen verliehen hast… Ich könnte eine Ko-Autorin gebrauchen. Die Manuelinik ist uns natürlich nicht verborgen geblieben, aber ich komme gar nicht dazu, alles aufzuschreiben.
Die weitere Reiseroute ist wie immer völlig unklar und ein Quell großer Überraschungen – selbst für uns. Meistens machen wir genau das nicht, was naheliegend wäre. Wir sind nämlich geheimnisumwittert und unberechenbar.